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TOUR DE FRANCE II / 12. - 28. JUNI 2009

Mit 2365 km mehr auf dem Tacho, sind wir letzten Samstag von unserer zweiten grossen Urlaubsreise mit unserem Wobi nach Hause zurückgekehrt.

Wir waren, wie das letzte Mal auch, in Südfrankreich unterwegs.
Wir begannen da, wo wir das letzte mal aufgehört haben.

Unser Oldie lief, lief, lief... kein Mucken, kein Protest... brummte zuverlässig über ewiglange Autobahnstrecken, durch enge Gassen, kurvenreiche Küstenstrassen und zum Ende sogar noch über den Simplonpass.

Am Freitag Abend, gegen 23 Uhr, war endlich alles gepackt, und wir rollten los.

Mein Göttergatte fuhr die erste Etappe bis Genf, wo nochmals "günstiger" Sprit nachgeladen wurde und ich quälte unseren Wobi danach über die zum Teil ziemlich steilen Autobahnteilstücke von Genf nach Lyon und dann weiter bis Montelimar... bis zum Meer...

Unser Töchterchen schlummerte friedlich in ihrem Kindersitz und mein Mann schlief auch.

Ich fahre gerne Nachts. Es ist so friedlich, ohne viel Verkehr, ohne Wartezeiten an der "Gare de Péage's. Vor allem in den frühen Morgenstunden, wenn die Welt wieder zum Leben erwacht (das war kurz vor Montélimar), geniesse ich es, der Sonne beim "Aufstehen" zuzuschauen.

Auf der Raststätte von Montélimar erwachte dann meine Besatzung, Wobi wurde gefüttert, es wurde frisches Baguette gekauft, wir haben gemütlich gefrühstück und beratschlagt, wo es denn nun genau hinsollte.

Ok, als erstes natürlich ans Meer... dann in einen Hyper-U, um die vielen netten Leckereien einzukaufen und dann machten wir uns auf die Suche nach einem netten Campingplatz.

In knapp 11 Stunden waren wir am Meer.

Wir entschieden uns für den Camping "Lou Village" in Valras Plage: lässiger Spielplatz, schöne Badelandschaft am Pool und kurzer Fussmarsch bis zum riesigen Sandstrand.

Der Campingplatz ist geprägt von Mobilhomes. Für Camper waren lediglich etwa 4 Strassen reserviert, welche schon ganz gut besetzt waren.

Was wir bei der Stellplatzsuche nicht beachtet haben, merkten wir erst, als ich unseren Wobi im rechten Winkel zum Strässchen auf den Platz stellte... Passt nicht!

So mussten wir unseren Dicken schräg auf den Platz stellen. Naja, war eigentlich gar nicht schlecht so.

Wir haben sehr nette Leute kennengelernt und auch unsere Tochter knüpfte sofort Kontakt zu zwei deutschen Jungs, vom Platz vis-a-vis.

Dann folgten die ersten 5 faule Tage, wo wir nix anderes machten, als lecker zu essen, am Pool zu baden oder am schönen Sandstrand herumzulümmeln.

Unser Plätzchen auf dem "Lou Village"




Auf unserem Nachbarstellplatz stand zwar kein Womo/Wowa, aber dennoch war der Platz bewohnt.
Dieser lustige Kerl war täglich da zu sehen.




Der Pool gefiel uns, bzw unserer Tochter am meisten, sehr gut.
Coole Rutschen, schöner Kinderbereich und schön warmes Wasser.




Der erste Abend... lecker Wein... mmmmmmmhhhhhhhhhhh....




der Strand.... ewiglang und ewigbreit...
wunderschön...






Nach einigen Tagen auf dem "Lou Village" zog es uns dann, nach einem weiteren Grosseinkauf in unserem geliebten Hyper-U, weiter nordwärts.

Nach einem kleinen Abstecher nach Agde, Schiffchen anschauen, fuhren wir an Sète vorbei nach Frontignan Plage.
Dort haben wir uns den Camping "Les Tamaris" ausgesucht. Dieser liegt zwischen einem grossen Etang und dem Meer.

Kurzer Schreck, als wir zur Reception kamen.... COMPLET!!!

Nach kurzem Gespräch mit der netten Dame vom Empfang, kriegten wir einen Stellplatz am Rande des Campings, auf einer nicht parzellierten Wiese.
Die Dame empfahl uns, direkt am nächsten Morgen vorbeizuschauen, ob vielleicht ein Plätzchen frei geworden ist.

Wir waren bei weitem nicht die einzigen, die auf dieser "Wartelisten-Wiese" übernachtet haben.

Meine erste Tat am nächsten Tag, nach dem Wichtigsten, dem Baguetteholen, war, an die Reception zu gehen, und nach evtl. frei gewordenen Plätzchen zu fragen.

Die liebe Freu winkte mich sofort herbei und sagte, dass sie einen schönen Platz, direkt an der Düne für uns hätte.

Genau diese Plätze hatten wir uns am Vorabend angesehen und geträumt, wie es wäre, ein soches Plätzchen zu haben und abends auf der Düne zu sitzen und ins Meer zu schauen...

Also los, nach dem Frühstück haben wir alles zusammengepackt, und wir sind "umgezogen".

Natürlich gab es genau zu diesem Zeitpunkt den ersten und einzigen Regenguss unseren ganzen Urlaubs.
Dies trübte die Freude über unser schönes Plätzchen überhaupt nicht.

Leider waren auf diesem Camping in unserer Nähe kaum Kinder. Der Larissa hatte es auf dem letzten Camping besser gefallen, da sie da viele Spielkameraden hatte... naja...
Uns gefiel es auf diesem Platz wesentlich besser. Sehr saubere und moderne Sanitäranlagen, näher zum Strand und der hübschere und grössere Stellplatz.

Jedoch war hier das Meer wesentlich kälter. Ich war die einzige, die sich in die Fluten stürzte.

Sonnenuntergang über dem Etang...




lustige Wolken nach dem Wolkenbruch...




Unser Plätzchen an der Dühne...
10 Meter in Fahrtrichtung weiter, und der Wobi hätte im Sand gestanden.




Der Strand... nicht mehr ganz so riesig, aber dennoch wunderschön.
Im feinen Sand wimmelte es von schönen Muscheln...
Unsere Tochter hat sich stundenlang mit "Muschelnsuchen" beschäftigen können.
... und der Wobi fuhr sicherlich mit ein paar Kg mehr an Muscheln nach Hause








Der Blick von der kleinen Dühne auf unseren Stellplatz








Am dritten Tag rafften wir uns auf, einen Ausflug zu unternehmen.
Die Räder wurden fit gemacht, der Anhänger für unsere Kleine gerichtet, und wir strampelten los, Richtung Sète.
Der erste Teil war superschön zu fahren. Radwege vorbei an verschiedenen Etangs...
Danach kam ein Teilstück, wo wir auf die Hauptstrasse mussten... Heieiei... Wir waren froh, als wir das Stück hinter uns hatten..

In Sète angekommen, parkierten wir unsere Gefährte, sicherten diese Doppelt und hofften, dass sie bei unserer Rückkehr noch da waren... waren sie...

Als erstes schlenderten wir durch den Fischhafen. Schade, wir waren etwas spät, es war nicht mehr viel los.
Danach zogen wir etwas durch die engen Gässchen und gönnten uns natürlich noch ein Eis.








Zurück mussten wir dann nochmals über diese hässliche Hauptstrasse, wo die Franzosen wie die verrückten an uns vorbeisausten...
Dazu kam ein stenger Gegenwind, sodass wir meinten, niemals auf den anderen Seite anzukommen.
Larissa schlief auf der Rückfahrt im Anhänger ein, Mamma kaufte beim Früchtehändler noch ein paar frische Melonen und im nu waren wir wieder zu Hause...

Das war unsere einzige sportliche Tat...
Danach war wieder Faulenzen, Spielen, Baden, lecker Essen und lecker Weintrinken an der Tagesordnung.

Am fünften Tag unseres Aufenthaltes auf dem Camping in Frontignan Plage, zuckte es uns wieder etwas in den Füssen und wir wollten weiterziehen.

Nur wohin jetzt?

In die Berge? Einen weiteren netten Camping suchen?

Da ich schon seit einer Ewigkeit Appetit auf eine "richtige" Pizza hatte, machte ich spontan den Vorschlag, die Heimfahrt über die gesamte Cote Azur, die Riviera bis Genua und das Tessin auszuweiten...

Mein Mann war noch nie da, kannte die Strecke nicht.
Ich war das letzte Mal vor etwa 5 Jahren mit dem Motorrad in dieser Gegend unterwegs und war immer total begeistert von der schönen Küstenstrasse.

Ich konnte meinen Göttergatten überzeugen... Er wollte das nun auch mit eigenen Augen sehen...

Am nächsten Morgen packten wir also unseren Kram, und zogen los.
Von da an verbrachten wir doch einige Stunden am Tag im Womo...
Aber die schöne Strecke, die hübschen kleinen Badeorte in den Buchten, und das Meer in Sichtweite belohnten uns.
Ab Le Lavandou wählten die Route "par Bord de la Mer" richtung Saint Tropez.

Wow... das war vielleicht Cool...

Diese Strasse... diese Kurven... diese Wälder... Supertoll!










Ich hätte ewigs weiterfahren können... aber irgendwann war es an der Zeit, einen Übernachtungsplatz zu suchen.
Der Stellplatz Ramatuelle bei Bonne Terrasse lag auf der Route und so schauten wir ihn uns an.












Was wir da sahen, gefiel uns.
Es waren einige Womos da, der Stellplatz ist ja wirklich riesig.
Doch haben wir noch einen schönen "Schilfplatz" gefunden und beschlossen, da zu übernachten.








Zum "Znacht" gab's übrigens Muscheln... mmmmmmmhhhhhhhh.... im Sonnenuntergang...

Abends, nach dem Nachtessen auf dem Stellplatz...

Es brausen zwei italienische Womos an.
Kurven rum.
Kurven rum.
Kurven nochmals rum.
Auf dem riesigen Platz schafft es einer, beim Rückwärtsfahren in die Überdachung für die Autos vom Nachbarcamping zu rasseln.
Der andere stellt sich auf einen Platz am Schilf, wo Tisch und Stühle draussenstehen.
Einer aus einem Nachbarwomo kommt herbeigeeilt... Platz reserviert... Leute sind mangare gegangen...
Ok, Womo braust wieder weg und kurvt nochmal um den Platz.
Dann endlich parken sie.
Neben uns, vor unserer Haustüre.
In einer engen Durchfahrt.
So schräg gegenüber, mit den Womonasen mitten im Schilf.
Die eine Tür geht auf.
Zwei Kinder springen heraus.
Noch ein Kind, mit Säugling auf dem Arm steigt aus.
Die Eltern steigen aus.
Aus dem zweiten Womo klettern nochmals mindestens zwei Kinder und die Eltern.
Und dann... wie ging das nochmal mit der Markise?
Nach längerem Beratschlagen und ausprobieren, wurde die Markise herausgerollt... so zur Hälfte... und einfach "hängengelassen"... Autsch!
Dasselbe beim zweiten Womo... Autsch!
Dann ging plötzlich die Alarmanlage los... Huch... und nicht nur das eine Mal...
Der Womostellplatz war schon in Dunkelheit gehüllt, wir machten uns so gegen 12 auch ins Bettchen... und bei den zwei Womos herrschte noch immer Jubel-Trubel-Heiterkeit.
Es musste ja noch gegessen werden und auch die Betten (so riesig waren die Womos nicht) mussten ja auch noch irgendwie aufgeteilt und eingerichtet werden...

Wir brauchten an diesem Abend keinen Fernseher anzuschalten... wir hatten das Kino vor unserer Haustüre.

Am Morgen standen wir früh auf, denn wir hatten ja noch ein ganzes Stück zu fahren.
Tagesziel: San Remo oder irgendwo in der Nähe.

Mein Mann war als erster wach und kam ganz aufgelöst von draussen rein...
"Jetzt ist mir was komisches passiert...
Ich bin rausgegangen, und da standen ganz viele Leute bei uns vor dem Womo.
War was nicht in Ordung?
Fehlt dem Wohnmobil etwas?
Ist was kaputt?
Läuft was aus?
Dann haben sie sich plötzlich alle in einer Reihe aufgestellt......
...... und der Bäcker ist mit seinem Bus herangebraust"

Nach einem herzhaften Frühstück fuhren wir los...
Saint Tropez, Sainte Maxime, Saint Raphael... Cannes, Nizza, Monte Carlo und schliesslich San Remo.

Und wieder diese tolle Küstenstrasse.
Ich war hell begeistert.
Hübsche kleine Ständtchen und Dörfer, schöne Klippen, schicke und auch grosse Schiffe und immer das Meer an unserer Seite.










In Cannes hatten wir eine tolle Idee.
Wir könnten doch noch was Einkaufen.
Also, die Lisa vom TomTom nach dem Weg zum nächsten Einkaufszentrum gefragt.
Sie fand auch gleich eines, nur knapp 1 km von unserer Route weg.
Ok, super, wir also der Lisa gefolgt...
Hätten wir nicht tun sollen.
Weg von der Hauptstrasse fuhren wir dann auf mittelprächtigen Nebenstrassen durch die Stadt.
Links, rechts, links, geradeaus, wieder links... hm...
Dann plötzlich ein Schild, für Fahrzeuge über 10t verboten.
Kein Problem, unser Womo ist ja keine 3,5t.
Wir also weiter der netten Lisa-Stimme gefolgt.
Die Gassen wurden immer enger.
Ich musste im Schritttempo zwischen den parkierten Autos herumzirkeln.
Bereits einige Autos hinter uns.
Und... au weia... ein Markt... genau da, wo wir hin mussten.
Hm, ok, rechts geht noch ne Strasse ab, fahren wir halt einen Umweg.
Stopp!!! ein Tunnel! Angeschrieben mit 3m! Wir etwa 3,2m!
Sch***
Hinter uns bereits eine Kolonne, kein Platz, um rückwärts wieder aus der Gasse zu fahren.
Und jetzt?
*Hup, Hup, Hup*
Mein Mann sprang raus, und lief nach hinten, um die Leute in den Fahrzeugen dazu zu bringen, einige Meter zurückzusetzen.
Da kam ich langsam so richtig ins Schwitzen... und nicht nur, weil es sehr warm war...
Das nächste Wohnmobil hat definitiv eine Servolenkung!!!
Endlich hatte ich ein paar Meter, um zurückzusetzen.
Ein netter Franzose lotste uns dann am Markt vorbei und als wir dann endlich wieder eine "normale" Strasse unter den Rädern hatten, war die Idee vom Einkaufen definitiv gestorben... jedenfalls in Cannes...

Die kurvenreiche Küstenstrasse empfand ich danach als sehr entspannend.

Die Aussicht belohnte uns weiterhin...


























Ich hab eigentlich gedacht, in Frankreich sei der Verkehr chaotisch...
Nein, in Italien geht's noch mehr ab.
Die fahren ja wie die Henker!

In San Remo angekommen, hatten wir keine Lust mehr weiterzufahren.
Der Hunger rief schon laut nach einem Stellplatz.
So parkierten wir für die Nacht auf dem Stellplatz direkt in San Remo.

Den angrenzenden Campingplatz haben wir uns auch kurz angeschaut.
Heieiei... für eine Nacht auf einem gepflasterten Mini-Stellplatz wollten die doch wirklich 38 euro.
Nö, da blieben wir doch lieber auf dem riesigen Schotterplatz.








Es war schon wieder Freitag, als wir uns in San Remo aufmachten, die Heimreise anzutreten.

Das Etappenziel war diesmal das Tessin. Dort wollten wir nochmal übernachten, um dann am Samstag durch den Gotthard nach Zürich zu schaukeln.

Oder doch nicht?

Wir fuhren von San Remo über die Autobahn richtung Genua.
Dieses Autobahnstück ist schon ziemlich beeindruckend.
Riesige Viadukte, Tunnels, viele Kurven... und immer das Meer an der Seite.
Sehr schön.

Mittendrin irgendwo, kam mein Mann auf die Idee, wir könnten unsere Pläne noch ein zweites Mal ändern...
Wir wäre es mit Autoverlad von Iselle nach Kandersteg?

Mien Interesse war definitiv geweckt...

Da unsere Tochter ein totaler Zug-Fan ist, wäre es für sie ein tolles Erlebniss, mit dem Womo auf dem Zug durch die Berge zu fahren.

Also hat mein Mann "nach Hause" telefoniert. Sein Dad versprach, uns die Details im Internet herauszusuchen, und uns zurückzurufen.

Nach kurzer Zeit rief er uns zurück:
Ja, die Züge würden fahren, bis Brig ganz oft und nach Kandersteg waren es glaub 2.
Es gab auch ein Tarif für Wohnmobile und Wohnwagen... bis 5t.
Also kein Problem... wir haben ja einen "Kleinen".
Brig - Iselle: --> http://mct.sbb.ch
Kandersteg - Iselle: --> http://www.bls.ch

Das Tessin wurde ersatzlos gestrichen und wir machten uns auf, Richtung Iselle.

In Iselle angekommen, wurde der Himmel immer Dunkler.
Zollformalitäten erledigt, wir waren wieder in der Schweiz, und es begann zu regnen.

Ein Blick auf den Fahrplan.
Wir hatten gerade um 10 min den Zug nach Brig verpasst.
Der Nächste im Fahrplan, ca 1,5h später.
Der Nächste nach Kandersteg in ca 2,5h.
Ok, wir wollten warten.
Also Womo vor der Messlatte parkiert.
Ui... schaut aber niedrig aus...
Aber welche gilt?
Am Bahnhof war keiner zuständig.
Der Zöllner meinte nur, das passt schon...

Unser Töchterchen war schon ganz aufgeregt.
Sie war schon mal dabei, als ich von Feldkirch nach Wien verladen hab, aber damals war sie gerade mal 3 Monate alt.






So spazierten wir etwas rum, um die Zeit totzuschlagen...
Es fuhren mehrere Züge mit Lastwagen vorbei.
Meine Kleine fand das alles superspannend.




Und plötzlich rollte der Zug heran.
Voll beladen mit Autos.
Von Weitem schon sahen wir einen Mann, in eine orange Jacke gehüllt, auf dem Fahrrad auf uns zufahren.
Er winkte und plapperte etwas.
Als er bis auf wenige Meter zu uns geradelt war, sagte er:
Ihr chönnd grad umcheere und über dä Simplon fahre!
Das gseht doch en Blinde, dass es mit dä Höchi nöd klappt!
Sit über zwänzg Jahr schaffemer mit dä Lüüt vom Zoll zäme und no immer schaffet sie's nöd, äs Wohnmobil z'mässe!
(Übersetzung; Ihr könnt umkehren und über den Pass fahren. Das sieht doch ein Blinder, dass es von der Höhe her nicht passt. Seit über 20 Jahren arbeiten wir hier zusammen mit dem Zoll und die Leute schaffen es immer noch nicht, ein Wohnmobil richtig zu messen).

Ja, nachher waren wir schlauer.
Der nette Herr erklärte uns, der kleine Messbügel ist für den Verlad von Iselle nach Brig, und der etwas grössere von Iselle bis nach Kandersteg.
Er zog den kleineren hoch und ich fuhr doch noch unter der Messlatte durch. Das Womo hätte gepasst... aber diese blöde Dachbox...
Es fehlten nur ganz wenige cm.

Dann haben wir umgedreht.
Nach verlohrenen 1,5 Stunden.
Das Geschrei im Womo war gross.
Mein Mini-Passagier (sie ist erst 3,5J), konnte nicht verstehen, warum wir jetzt nicht mit dem Zug fahren...

Und dann gings schnell ziemlich steil, den Simplon hoch.

Nach dieser Enttäuschung und dem sch*-wetter war ich kurz davor, umzudrehen und doch ins Tessin zu fahren.
San Remo Tessin hätte mir als Etappe gereicht.
Ich hatte keine Lust und Energie mehr auf Kurvenfahren.
Anderseits haben wir mit dem Wobi noch keinen Pass gemacht.
Ein Versuch war's wert.
Also fuhren wir hoch... hoch... hoch... noch höher...

Zeitweise mit 40 im zweiten Gang...

Wobi ist definitiv kein Bergkletterer.

Und dann vor uns, man kann es kaum glauben, da fuhr einer noch langsamer..

Ein Konvoi mit 3 litauischen Lastwagen, voll Beladen mit Autos kroch vor uns den Berg hoch. Zeitweise totaler Stillstand. Einmal hätte der eine beinahe mit einem aufgeladenen Auto das Dach einer Galerie gestreift...

Wenn mir das vorher jemand erzählt hätte, ich hätts nicht geglaubt... aber wir überholten auf der Passstrasse.










Von Brig aus gings noch bis an den Genfersee.
Ich wollte keinesfalls weiterfahren.
Der erstbeste Camping wurde angesteuert.
Es regnete.








Zum Frühstück gabs keine Brötchen.
Brot nur auf Vorbestellung.

Ohne richtiges Frühstück gings dann nach Bern, wo wir noch kurz meine Schwiegereltern besuchten.
Und im nu waren wir zu Hause.

Kater Jerry war der erste, der uns begrüsste.
Kater Tom kam auch bald, um sich seine Streicheleinheiten zu holen.
Kurze Zeit später kam mein Vater, der uns unseren Moo brachte.
Dies war der erste Urlaub, ohne Moo.
Die Wiedersehensfreude war riesig.
Nächstes Mal ist es bestimmt wieder mit dabei... keine Frage... er hat gefehlt.